Jahreskonferenz 2021
Veranstaltungsort: virtuell (WebEx)
Perspektiven und Probleme des Verwaltungsvollzugs
Die zweite Jahreskonferenz des Forschungsnetzwerks Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau fand am 07. Oktober 2021 in virtueller Form statt.
Thema der diesjährigen Konferenz waren Perspektiven und Problemen des Verwaltungsvollzugs
Aktuell verdeutlicht die Corona-Krise, wie bedeutend der Verwaltungsvollzug für ein gut funktionierendes und resilientes Gemeinwesen ist. Während Rechtssicherheit, Berechenbarkeit, eine gerechte Behandlung der Bürger*innen und Unternehmen oder Datenschutz wichtige Grundsätze für die Verwaltung sind, hat sich auch in der Corona-Pandemie gezeigt, dass manche Vorgaben und Verfahren ein rasches, zweckmäßiges und flexibles Handeln erschweren können. Auch fehlende oder interinstitutionell nicht kompatible Digitalisierung belasten den schnellen und effizienten Vollzug. Gerade dies behindert die notwendige Krisenbewältigung, sei es in Bezug auf die Infektionsnachverfolgung, lokale Teststrategien oder die Verimpfung verfügbarer Impfdosen. Daneben können Faktoren der Verwaltungskultur, wie Risikovermeidung, eine geringe Fehlertoleranz, aber auch eine zu wenig spezifische oder eine schwer umzusetzende Regulierung erforderliche Handlungsspielräume einschränken und übermäßige Bürokratie fördern.
Vor diesem Hintergrund widmete sich die zweite Jahreskonferenz des interdisziplinären Forschungsnetzwerks Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau dem Verwaltungsvollzug. Neben diesbezüglichen Lehren aus der Corona-Krise wurde die vollziehende Funktion verschiedenster Verwaltungen umfassend betrachtet. Über die folgenden oder angrenzenden Themen wurde aus unterschiedlichen Disziplinen heraus referiert und diskutiert:
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- Chancen und Herausforderungen für den Verwaltungsvollzug
- Krisenbewältigung durch und Krisenfestigkeit von Verwaltung(en) sowie Lehren aus Krisen (z.B. Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Coronakrise)
- Verhältnis zwischen Rechtsetzung und Vollzug
- Verhältnis zwischen „Politik“ (Regierung und Parlamente) und vollziehender Verwaltung
- Kulturelle und sprachliche Aspekte des Verwaltungsvollzugs
- Verwaltungsmodernisierung, Digitalisierung, Bürokratievermeidung und -abbau im Verwaltungsvollzug
- Aus- und Weiterbildungsbedarfe für einen besseren Vollzug
Wir danken allen Referierenden, Diskutanten und der Moderation für ihre Beteiligung an einer gelungenen zweiten Jahreskonferenz des Netzwerks Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau.
Konferenzprogramm und Call for Paper
Konferenzbeiträge
- Keynote - Prof. Dr. Sabine Kuhlmann (1,6 MiB)
- Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Beratung, Betreuung und Begleitung von Langzeitleistungsbeziehenden im SGB II (326,4 KiB)
- Adaptives Verwaltungshandeln? Rechtliche Lehren aus der Bewältigung der Corona-Pandemie für den Verwaltungsvollzug (238,0 KiB)
- Ist eine Subsumtion mittels behördlicher Algorithmen möglich? – Kritische Analyse der von der deutschen Finanzverwaltung zum Einsatz kommenden elektronischen Risikomanagementsysteme (241,5 KiB)
- Gründungsfreundliche Kommunen: eine empirische Analyse des Leistungsspektrums kommunaler Gründungsförderung (1,8 MiB)
- Open government data (OGD) und Qualifizierungsbedarf (440,4 KiB)
- Die Digitalisierungsprüfung als Beginn eines verbesserten Gesetzesvollzugs (849,3 KiB)
- Neue Kompetenzen für die digitale Transformation des öffentlichen Sektors (1,1 MiB)
- Digitale Verwaltung braucht digitaltaugliches Recht – Der modulare Einkommensbegriff (1,8 MiB)
- Lernen durch Wissensweitergabe – Verwaltungslehren aus der COVID-19-Pandemie und der „Flüchtlingskrise“ (741,9 KiB)
- Erkenntnisse aus den Vorbereitungen einer Befragung zum Einfluss der Digitalisierung auf Good Administration (1,6 MiB)